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19. Mai 2021 · 09:00 - 10:30 Uhr
Workshop

Youth Work unter Druck von Rechts / im Online-Archiv verfügbar

Das Erstarken der politischen Rechten, zunehmende staatliche Restriktionen und gesellschaftliche Polarisierung fordern den Youth Work Sektor in vielen Ländern Europas heraus. Welche Handlungsstrategien gibt es, um Gestaltungsräume zu erhalten. Dieser Workshop ist Teil des Fachforums „Shrinking Spaces“.

Die jüngste Studie des CIVICUS Atlas der Zivilgesellschaft ist eindeutig: Weltweit ist ein Trend zur Beschränkung zivilgesellschaftlichen Handelns zu erkennen. Und das gilt nicht nur in den Ländern des globalen Südens, sondern auch in den gemeinhin als etablierte Demokratien anerkannten Staaten des Nordens und Westens verschlechtert sich die Situation für viele zivilgesellschaftliche Akteure. Sie werden von antidemokratischen Akteuren unter Druck gesetzt und sehen sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber: das Gemeinnützigkeitsrecht wird restriktiver gehandhabt, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit wird beschnitten, Protest delegitimiert, Aktivistinnen und Aktivisten schikaniert, kriminalisiert oder bedroht. Diese Einschränkungen zivilgesellschaftlichen Engagements sind zum einen Folge staatlicher Restriktionen bzw. Repressionen, zum anderen resultieren sie aus gesellschaftlichen Entwicklungen. In vielen Gesellschaften ist in den vergangenen Jahren ein Rechtsruck zu beobachten, haben sich neue Konfliktlinien aufgetan bzw. verstärkt und die Polarisierung hat zugenommen. Immer wieder führen diese Entwicklungen dazu, dass sich Vereine, Organisationen und einzelne Akteure rechten Angriffen ausgesetzt sehen, ihr Betätigungsfeld eingeschränkt und ihre Arbeit delegitimiert wird. Auch der Youth Work Sektor ist von diesen Entwicklungen betroffen, insbesondere Akteure der demokratischen, politischen Bildung. Nicht zuletzt die Corona-Krise ist in einigen europäischen Staaten dazu genutzt worden, demokratisches gesellschaftliches Engagement zu beschneiden.
Dieser Workshop möchte einen Überblick über die Situation zivilgesellschaftlicher Akteure in Europa vor dem Hintergrund eines zunehmenden Rechtsrucks in Politik und Gesellschaft geben. Dazu wird der Workshop mit zwei Inputs und einer Paneldiskussion gestaltet werden. Der erste Input soll einen allgemeineren Überblick über Einschränkungen der Zivilgesellschaft in Europa geben, die auf das Erstarken rechter Akteure innerhalb des politischen Raums als auch innerhalb der Zivilgesellschaft zurückzuführen sind. Der zweite Input soll anschließend den Youth Work Sektor stärker in den Mittelpunkt stellen und anhand konkreter Länderbeispiele verdeutlichen, welchen staatlichen Einschränkungen sich Youth Work in Europa stellen muss. Abschließend sollen in einer Paneldiskussion mit den Referierenden sowie Vertretern /-innen aus der Youth Work Praxis, die in ihren Projekten Einschränkungen ihrer Arbeit durch rechte Akteure erlebt haben, über mögliche Handlungsstrategien von Youth Work unter diesen Rahmenbedingungen diskutiert werden.

Dieser Workshop ist Teil des Fachforums “Shrinking Spaces: Youth Work under Pressure”. Weitere Veranstaltungen des Fachforums sind:

18. Mai 2021, 15:45 – 17:15 Uhr: Auftaktveranstaltung: Jugendarbeit in Europa unter Druck: Zwischen Anspruch & Wirklichkeit
19. Mai 2021, 10:45 – 12:15 Uhr: Shrinking Budgets: Was bleibt nach Corona?
19. Mai 2021, 14:00 – 15:30 Uhr: Wenn die Basis schwindet: Youth Work unter sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
19. Mai 2021, 15:45 – 17:15 Uhr: Neue Räume für Jugendarbeit – Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
20. Mai 2021, 12:30 – 13:15 Uhr: Lunchbreak Session: Shrinking Spaces (informeller Austausch)

Referierende
Peter Matjašič, Senior Program Officer, Open Society Initiative for Europe
Tomaž Deželan, University of Ljubljana, Slovenia
Irina Bohn, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V.
Vilja Arató, Power of humanity foundation, Ungarn
Moderation
Christin Voigt, Trainerin im Bereich (internationale) Jugendarbeit, toolpool
Ausrichter*in
JUGEND für Europa

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