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19. Mai 2021 · 14:00 - 15:30 Uhr
Workshop

Wenn die Basis schwindet: Youth Work unter sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (im Online-Archiv verfügbar)

Wir wollen diskutieren, wie Youth Work vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, steigender sozialer Ungleichheit und dem Abwandern junger Menschen aus ländlichen Gebieten die eigenen Handlungsspielräume erhalten bzw. erweitern kann. Dieser Workshop ist Teil des Fachforums „Shrinking Spaces“.

Das Konzept der Shrinking Spaces ist nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm vor, die Autonomie des zivilgesellschaftlichen Sektors als eine vom Staat unabhängige Sphäre zu wenig zu beachten. Statt nur auf äußere Einflüsse zu achten, die den Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft prägen, müssten vielmehr auch weitere (gesellschaftliche) Rahmenbedingungen in den Blick genommen werden, die den Handlungsspielraum bestimmter zivilgesellschaftlicher Akteure und auch von Youth Work begrenzen. Statt von schrumpfenden Räumen zu sprechen sei es angemessener von sich wandelnden Räumen für zivilgesellschaftliches Engagement auszugehen. Zu diesen sich wandelnden Rahmenbedingungen, die das Handlungsfeld der Zivilgesellschaft prägen, zählen zum Beispiel der Faktor des demografischen Wandels, die soziale Ungleichheit sowie der teils gravierende Unterschied zwischen Stadt und Land (in Bezug auf Bevölkerungsstruktur, Infrastruktur usw.). Auch oder besonders der Youth Work Sektor muss sich mit diesen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. In einer zunehmend alternden Gesellschaft, deren soziale Spaltung in weiten Teilen Europas zunimmt, und wo ländliche Regionen mit einem starken Verlust an jungen Menschen kämpfen müssen, muss sich Youth Work fragen, wie die eigenen Handlungsräume erhalten bzw. erweitert werden können.
Dieser Workshop wird zunächst in einem längeren Input den Schwerpunkt auf diese beschriebenen Rahmenbedingungen – demographischer Wandel, soziale Ungleichheit, Gegensatz Stadt-Land – legen, die zivilgesellschaftliches Handeln prägen und insbesondere den Handlungsspielraum von Youth Work nachhaltig begrenzen können. Darauf aufbauend werden aus der Perspektive der Youth (Work) Forschung heraus die im Input dargelegten Argumente auf den Youth Work Bereich übertragen und somit in eine offene Diskussion mit dem Publikum übergeleitet, in der auch Beispiele lokaler Jugendarbeit in Europa Einblicke in ihren Umgang mit den beschriebenen Herausforderungen geben.

Dieser Workshop ist Teil des Fachforums “Shrinking Spaces: Youth Work under Pressure”. Weitere Veranstaltungen des Fachforums sind:

18. Mai 2021, 15:45 – 17:15 Uhr: Auftaktveranstaltung: Jugendarbeit in Europa unter Druck: Zwischen Anspruch & Wirklichkeit
19. Mai 2021, 09:00 – 10:30 Uhr: Youth Work unter Druck von Rechts
19. Mai 2021, 10:45 – 12:15 Uhr: Shrinking Budgets: Was bleibt nach Corona?
19. Mai 2021, 15:45 – 17:15 Uhr: Neue Räume für Jugendarbeit – Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
20. Mai 2021, 12:30 – 13:15 Uhr: Lunchbreak Session: Shrinking Spaces (informeller Austausch)

Referierende
Dr. Siri Hummel, stellvertretende Direktorin des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, Berlin
Cristina Bacalso, Unabhängige Jugendforscherin
Alexandra Podrebarac, Präsidentin von Carpe Diem Youth Centre, Kroatien
Moderation
Andreas Karsten, RAY | Research-based analysis of European youth programmes
Ausrichter*in
JUGEND für Europa

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