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19. Mai 2021 · 10:45 - 12:15 Uhr
Workshop

Jugendsozialarbeit und politische Bildung für Demokratie: Respekt Coaches. (im Online-Archiv nicht verfügbar)

Extremismus und Fundamentalismus in religiösen und politischen Kontexten fordern Demokratie heraus. „Religion“ und „die Jugend“ werden dabei oft problemorientiert betrachtet. Dem setzen wir religionssensible und jugendgerechte Perspektiven entgegen.

Wachsender Extremismus oder auch Fundamentalismus in religiösen und politischen Kontexten sind ein gesellschaftliches Phänomen und fordern unsere Demokratie heraus. „Religion“ und „die Jugend“ werden mit diesem Fokus überwiegend problemorientiert betrachtet. Dem wollen wir eine religionssensible und jugendgerechte Perspektive entgegensetzen.

Junge Menschen, die biografisch auf der Suche nach Orientierung, Anerkennung und Möglichkeiten sich zu engagieren sind, erscheinen gefährdet, sich extremen Gruppierungen und Glaubensrichtungen anzuschließen und von demokratischen Werten abzuwenden. Dadurch ist das Thema Religion wieder stärker in das Blickfeld von Politik, Forschung und Pädagogik geraten. Allerdings weniger als Ressource sondern eher als Problem und Anlass zur Prävention. Wir als Akteure der Jugendsozialarbeit sowie der politischen Bildungsarbeit haben es uns mit dem Programm „Respekt Coaches“ zur Aufgabe gemacht, sich den Jugendlichen zuzuwenden, die nach Orientierung und Identität suchen und ihnen Gruppen- und Bildungsangebote zu machen.

Hierzu wurde ein religionssensibler Ansatz der politischen Jugendbildung entwickelt. Eine religionssensible Herangehensweise setzt sich das Ziel, Religion als positive Ressource in der Jugend(sozial)arbeit zu nutzen und mit Jugendlichen ganz unterschiedlicher Glaubensrichtungen zum Thema zu machen.
Jugend(sozial)arbeiter*innen und Jugendbildner*innen stellen sich der Herausforderung so mit Jugendlichen über Religion und Glaube zu sprechen, dass sie dies als Bereicherung für ihr Leben ansehen können, dass niemand stigmatisiert oder diskriminiert wird, dass aber auch die Gefahren des religiösen Extremismus, des antiislamischen Rassismus und des Antisemitismus angesprochen werden.

Mit der Wissenschaft und Jugendforschung wollen wir in dem Forum klären, was Jugendliche bewegt, welche Rolle dabei Religion spielt und wie man extremistischen Einstellungen begegnen kann. Dabei soll auch gefragt werden, inwieweit der Diskurs um die Prävention auch Raum gibt für (neue) Konzepte etwa einer antirassistischen Bildungsarbeit in der Jugend(sozial)arbeit.

In den Spotlights und der Fishbowl-Diskussion wollen wir uns die Praxis im Programm Respekt Coaches genauer anschauen: welche Erfahrungen im Umgang mit Radikalisierungsformen und mit religiös begründetem Extremismus haben die Pädagog*innen; wie begegnet ihnen Extremismus in der Schule, der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit? Wie gelingt es mit Jugendlichen über ihre Themen, ihre Werte und ihren Glauben zu sprechen und zu thematisieren, was ihnen wirklich wichtig ist?
Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter/ModeratorInnen

• Spotlight Praxisbeispiel aus dem Programm Respekt Coaches

• Input 1 Warum wenden sich junge Menschen radikalen Islamauslegungen zu?
Michaela Glaser

Input 2 Prävention von Extremismus als Aufgabe der Sozialen Arbeit und Politischen Bildung
Dr. Michael Kiefer

• Diskussion: Wie gelingt Prävention ohne Diskriminierung und welche Programm brauchen wir dafür? Mit Michaela Glaser, Michael Kiefer, dem Respekt Coach Team aus Nürnberg und weiteren Beteiligten

Ausblick und Verabschiedung

Referierende
Michaela Glaser, Koordinatorin des Forschungsvorhabens „Frühe Distanzierungen junger Menschen von radikalen Islamauslegungen – eine biografische Interviewstudie“; Frankfurt University of Applied Sciences, Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung; Nib
Dr. Michael Kiefer, Universität Osnabrück
Julia Jenkner , Respekt Coach, Nürnberg
Nicola Bischof , Caritas Pirckheimer Haus, Nürnberg
Moderation
Christine Müller, LAG Katholische Jugendsozialarbeit NRW
Ann-Kristin Beinlich , AKSB
Ausrichter*in
BDKJ
Kooperationspartner
BAG Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS)
Arbeitskreis katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB)

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