Interdisziplinäres Zentrum für Radikalisierungs­präven­tion und Demokratieförderung e.V. (IZRD)
Europe@DJHT

Das IZRD stellt seine Projekte, Angebote und das Methodenlehrbuch "Extrem. Kompetent. Beraten." vor und freut sich mit Fachkräften und Interessierten in den Austausch zu kommen.

Das IZRD wurde im Juli 2022 von engagierten Personen aus den Bereichen der zivilgesellschaftlichen Radikalisierungsprävention, politischen Bildung, Sicherheitsbehörden, Wissenschaft und Wirtschaft als gemeinnütziger Verein gegründet. Schwerpunktbereiche unserer Arbeit sind die Prävention von religiös begründetem Extremismus, von transnationalen Extremismusformen, Verschwörungserzählungen und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

In diesen Arbeitsbereichen setzen wir seit 2023 innovative Projekte um, die u.a. Angebote für Beratung, Fort- und Weiterbildungen umfassen. Für unsere Mitglieder bieten wir darüber hinaus Vernetzungsmöglichkeiten und Fachgespräche an. Wenn auch Sie sich für unsere Angebote interessieren, informieren Sie sich gerne hier sowie auf unseren Projekt-Webseiten oder setzen Sie sich direkt mit uns in Verbindung. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht und Ihre Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit. Denn nur gemeinsam können wir extremistischen Erscheinungsformen in unserer Gesellschaft präventiv wie intervenierend etwas entgegensetzen.

Wir freuen uns mit Ihnen in den Austausch zu kommen über unsere Projekte und Angebote!

Organisator*in

Das IZRD wurde im Jahr 2022 als gemeinütziger Verein gegründet. Schwerpunktbereiche der Arbeit sind die Prävention von religiös begründetem Extremismus, von transnationalen Extremismusformen, Verschwörungserzählungen und anderen Formen von GMF.

Produkt- und Leistungsangebot

Das IZRD umfasst derzeit drei laufende Projekte:

Veritas - Beratungsstelle für Betroffene von Verschwörungserzählungen des Landes Berlin unterstützt vor allem das persönliche und berufliche Umfeld von verschwö­rungs­gläubigen Menschen. Die erfahrenen Berater*innen bieten sowohl telefonische, Mail-, Online- sowie auch vor Ort Beratung in Berlin an. Das Team berät einzelfall-, lösungs- und ressourcenorientiert. Üblicherweise begleitet unser Team Klient*innen dabei mittel- und längerfristig über mehrere Sitzungen. Grundlage unseres Wirkens bildet die systemische Beratung, die nach Bedarf und Fähigkeiten der Mitarbeitenden um Ansätze der klienten­zentrierten Beratung und Gestalttherapie sowie Kompetenzen in der Mediation ergänzt wird. Die Beratung erfolgt stets vertraulich und kostenfrei.


Der Fortbildungskurs - Kinderschutz, religiös begründeter Extremismus & antidemokratische Weltanschauungen bildet Fachkräfte von Berliner (Grund-)Schulen (Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Schulpsycholog*innen, o.Ä.) sowie der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit fort. In acht Modulen lernen die Teilnehmenden, Situationen im Kontext von Radikalisierung und religiös begründetem Extremismus im Zusammenhang mit Kindeswohl und Kindeswohlgefährdungsfragen einzuordnen. Sie trainieren praxisnah, die Resilienz betroffener Kinder und Jugendlicher zu stärken und mit Erziehungsberechtigten sowie Kolleg*innen konstruktiv ins Gespräch zu gehen. Darüber hinaus erhalten sie einen Überblick darüber, welche Hilfs- und Unterstützungsangebote in Berlin bestehen und tragen als Multiplikator*in entsprechendes Wissen in Ihr Arbeitsfeld. Das gewonnene Wissen integrieren die Teilnehmenden in das (bestehende) Kinderschutzkonzept Ihrer Einrichtung.


Im Projekt „WelEx“ erarbeitet das IZRD eine umfangreiche E-Learning-Weiterbildung, die für Fachkräfte der (kommunalen) Jugendämter angeboten werden soll. Ziel ist es, innerhalb behördlicher Kinder- und Jugendhilfestrukturen Fachkräfte zu Weltanschauungs- und Extremismusbeauftragten (WelEx) weiterzubilden und sie dabei zu unterstützen, diese Zuständigkeit innerhalb behördlicher Strukturen zu etablieren und institutionell zu verankern.
Die Radikalisierungs- und Extremismusprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch Jugendämter werden maßgeblich und zunehmend mit Falllagen und Herausforderungen im Kontext von Radikalisierung und Extremismus konfrontiert, wenn diese den Kinder- und Jugendschutz und Fragen rund um Kindeswohlgefährdung mittelbar oder auch unmittelbar berühren. Somit sind die Prävention und Intervention von Radikalisierung und Extremismus auch zentrale Aufgabe der (kommunalen) Jugendämter und eng mit dem Kernauftrag des Kinder- und Jugendschutzes (nach SGB VIII) verwoben. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, diesem spezifischen Auftrag in Form einer zentralen Zuständigkeit als WelEx-Beauftragte*r innerhalb der kommunalen Kinder und Jugendhilfe gerecht zu werden und die Jugendämter in der Qualifizierung und Implementierung dieses Auftrags und Handlungsfelds zu unterstützen.


Außerdem stellen wir das Methodenlehrbuch "Extrem. Kompetent. Beraten." für Berater*innen in der Umfeld-, Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit im Kontext religiös begründeter Extremismus vor. Das Buch enthält neben einer Einführung ins Arbeitsfeld verschiedene Gesprächs- und Fragetechniken sowie über 60 konkrete Methoden und Übungen für verschiedene Sitzungsthemen der Beratung. Im Fokus steht dabei die Beratung von Klient*innen, die direkt als Distanzierungswillige bzw. Aussteiger*innen oder auch indirekt als Personen aus dem sozialen Umfeld (z.B. Eltern, weitere Familienangehörige, Freund*innen sowie auch Fachkräfte) mit religiös begründetem Extremismus zu tun haben. Das Lehrbuch ist an der Praxis orientiert und aus dieser heraus entstanden. Es werden kostenfreie Exemplare vor Ort herausgegeben.