Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V.
Der BbP e.V. ist eine Selbsthilfevereinigung für Pflege- und Adoptivkinder, die eine Behinderung oder eine chronische Krankheit haben oder besonders herausfordernde Verhaltensweisen zeigen und die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können.
Der BbP ist die einzige Selbsthilfeorganisation im Bereich Pflegekinderhilfe, die Kinder mit Behinderung in den Mittelpunkt stellt. In derzeit rund 670 Mitgliedsfamilien aus allen Bundesländern leben weit über 1.200 Pflegekinder. Als politische Lobby sieht sich der BbP allen Familien verpflichtet, die ein Kind mit besonderem Bedarf aufgenommen haben.
Ziele der Verbandsarbeit sind die Gewinnung weiterer Pflege- und Adoptivfamilien, der Austausch untereinander, Information, Beratung, Fortbildung, Freizeiten, Vernetzung, Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Der ehrenamtlich tätige fünfköpfige Vorstand, die Fachberater und weitere ehrenamtlich Engagierte werden dabei von einem Referenten und drei angestellten Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle in Papenburg unterstützt.
2019 hat der BbP die Fachgruppe „Inklusive Pflegekinderhilfe – Schwerpunkt Pflegekinder mit Behinderung und deren Familien“ ins Leben gerufen. Ziel der 16-köpfigen interdisziplinären Gruppe ist es, die Kompetenzen von Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen zu bündeln und fachliche Empfehlungen zu Kernthemen der inklusiven Pflegekinderhilfe auszuarbeiten.
Der BbP ist 2018 mit dem Deutschen Engagementpreis in der Kategorie „Grenzen überwinden“ ausgezeichnet worden und war 2020 einer der sieben Bundespreisträger der Initiative „startsocial – Hilfe für Helfer“.
Organisator*in
Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. ist die Lobby für Kinder, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können und die gleichzeitig eine Behinderung oder eine chronische Krankheit haben.
Produkt- und Leistungsangebot
• Bundesweite Vermittlungshilfe:
Der BbP unterstützt Jugend- und Sozialämter darin, spezialisierte Pflegestellen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu finden. Über ein seit mehr als vier Jahrzehnten bewährtes Verfahren werden dabei qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber mit den offiziellen Vermittlungsstellen in Kontakt gebracht.
• Beratung
Die Beratung unserer Pflegefamilien ist einer der großen Schwerpunkte des Bundesverbands behinderter Pflegekinder e.V. Seit mehr als vier Jahrzehnten arbeiten unsere Mitglieder mit unterschiedlichsten Kindern. Daraus ist ein Erfahrungsschatz erwachsen, den unsere Spezialisten gerne teilen. Denn so vielfältig wie unsere Kinder sind die Themen, die uns beschäftigen.
Folgende Beratungsschwerpunkte bieten unsere ehrenamtlichen Berater unseren Mitgliedern an:
o Blindheit und Sehbehinderung
o Degenerative Muskelerkrankungen und begrenzte Lebenserwartung
o Fetale Alkoholspektrumsstörung (FASD)
o Förderung und Integration geistig behinderter Menschen mit belastenden Verhaltensweisen
o Häusliche Pflegedienste und Intensivmedizin, Schwerpunkt Heimbeatmung, PEG-Sonden, Palliativpflege
o Intensivpflegekinder
o Jugend- und Sozialhilfe-Fragen
o Krisenintervention bei Tod und Unfall mit Verletzten
o Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz
o Sexuelle Gewalt und Trauma
o Spina bifida und Shaken Baby Syndrom
o Steuerrechtliche Fragen
o Versicherungsrechtliche Fragen
o Beratung zu freiwilliger Inobhutgabe
Bitte bedenken Sie, dass alle Auskünfte unserer ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater nach bestem Wissen und Gewissen erfolgen. Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. kann weder eine Garantie für die Richtigkeit noch eine Haftung übernehmen.
• Veranstaltungen, Tagungen, Seminare
Höhepunkt des Vereinslebens ist das jährliche viertägige Familientreffen über Pfingsten in Haltern am See. Daneben organisiert der Verband jedes Jahr meist mehrere Fachtagungen und Seminare.
• Verbandseigene Zeitschrift „mittendrin“
Seit 39 Jahren gibt der BbP eine eigene Zeitschrift mit dem Titel „mittendrin“ heraus. Sie erscheint vier Mal im Jahr in einer Auflage von 1.500 Stück.
• Projekt Noteingang
Seit 2021 erarbeitet der BbP im Projekt „Noteingang“ inklusive Kinderschutzkonzepte und bundesweite Empfehlungen für die Inobhutnahme von Kindern mit Behinderung. Das Projekt ist mit einer Referentenstelle besetzt und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Langfristig soll darüber ein Netzwerk von Bereitschaftspflegestellen für Kinder mit Behinderung entstehen und die inklusive Kinder- und Jugendhilfe inhaltlich vorangebracht werden.