Kreisjugendring München-Stadt (KJR)
Das Demokratiemobil bringt die Themen Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte mit abwechslungsreichen, niederschwelligen Mitmachangeboten für alle Altersgruppen auf die Straße – vor Wahlen und im Alltag.
Das Demokratiemobil – „Demokratie im Einsatz“ – ist politische Bildung im öffentlichen Raum: Es kommt als Bildungsangebot auf Rädern in einem alten knallroten Feuerwehrauto in München dauerhaft und nachhaltig zum Einsatz und bringt rund um die Themen Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte Bildung interaktiv in den öffentlichen Raum, in Stadtteile, auf Bürger*innen-Feste – vor Wahlen und im Alltag.
Es informiert und klärt auf, nicht nur mittels Lesematerial, sondern vor allem über kurzweilige, niederschwellige Mitmachaktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ziel ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Stimmungen und Bedarfe aufzunehmen, Möglichkeiten der politischen Teilhabe aufzuzeigen und Mut zu machen, diese auch wahrzunehmen und zu partizipieren. So können auch diejenigen erreicht werden, die von sich aus keinen Zugang zu politischer Bildung haben oder aktiv suchen.
Das Demokratiemobil enthält bei Einsätzen zu Wahlen keine Parteiprogramme und informiert nicht über parteipolitische Positionen. Gegenüber ausgrenzendem, rassistischem und menschenfeindlichem Gedankengut bezieht es aber jederzeit und deutlich Position.
Das Demokratiemobil selbst enthält ein Kernangebot an Aktionen. Sie sind flexibel auf unterschiedliche Themen anwendbar und übertragbar, können je nach Platzbedarf ausgedehnt und eingegrenzt werden. Zusätzlich können weitere Angebote aufgenommen werden – je nach Bereitschaft und Ideen von unterstützenden Einrichtungen in den jeweiligen Stadtbezirken.
Die Kosten für stadtteilbezogene Aktionen decken größtenteils die jeweiligen Bezirksausschüsse. Für das Demokratiemobil selbst und seinen Unterhalt kommt der Kreisjugendring München-Stadt auf.
Die Landeshauptstadt München würdigt und unterstützt das Projekt seit Januar 2019 mit der Finanzierung einer halben Stelle.
Organisator*in
Der KJR ist die Arbeitsgemeinschaft der rund 70 Jugendverbände und Träger von 50 städtischen Freizeitstätten sowie 10 Kindertageseinrichtungen. Außerdem gibt es für Themen, die uns besonders am Herzen liegen, eine Vielzahl von Fach- und Projektstellen.
Produkt- und Leistungsangebot
Methoden und Materialien
Das Feuerwehrauto wird am Stand stehen. Verschiedene Methoden stehen zum Ausprobieren und Mitmachen bereit. Geschultes Personal ist anwesend. Passendes Infomaterial liegt aus.
Beispiele für Methoden:
Stimmungsbarometer
• diese Methode wird in verschiedenen Ausführungen für Erwachsene (Thema: Demokratie und Wahl) und für Kinder (Thema: Kinderrechte) angeboten
• hier können die Teilnehmenden (TN) sich zu Aussagen wie „Ich bin für das Wahlrecht ab 16.“ positionieren
• dabei steht ein roter Tischtennisball für eine Ja-Stimme, ein weißer für eine Nein-Stimme
• i.d.R. werden die Ergebnisse nach einem Einsatz ausgezählt und fließen in die Evaluation ein
Geldkassetten
• diese Methode ist eine spielerische Wissensabfrage
• auf den 8 Kassetten stehen Aussagen, die entweder wahr oder falsch sind
• nur der richtige Schlüssel schließt die Kassette auf
• in der Kassette befindet sich die Lösung und eine Erklärung
• Diese Aussagen werden für den DJHT aktualisiert, es können z.B. gesellschaftspolitische Fragestellungen und Herausforderungen thematisiert werden
Hier ein Beispiel
Klassismus ist eine Kunstepoche.
Nein.
Der Begriff des Klassismus stammt aus dem US-amerikanischen Kontext und meint eine Diskriminierungs- und Unterdrückungsform aufgrund zugeschriebener Klassenzugehörigkeit.
Theorien um Klassismus wollen Machtstrukturen aufbrechen. Im Mittelpunkt stehen reale Diskriminierungserfahrungen von Menschen, welche aufgrund ihrer sozial konstruierten, herabwürdigenden gesellschaftlichen Stellung entstehen. Armut wird also als gesellschaftliche Konstruktion und damit als veränderbar verstanden.
(Quelle: Kemper, Andreas; Weinbach, Heike (2016): Klassismus. Eine Einführung. 2. Auflage. Münster: Unrast.)
50 Gründe, warum man zur Wahl gehen sollte
• lange Kette aus Plastikkugeln, die am Stand aufgehängt wird. Die Kugeln kann man öffnen und findet darin einen guten Grund, wählen zu gehen und ein Bonbon. Beides darf mit nach Hause genommen werden.
• manche der 50 Gründe sind ernst (z.B. jede Stimme zählt gleich viel), andere eher lustig (z.B. Wählen macht schön)
Klima-Waage
• Die TN entscheiden, was sie für wichtig bzw. nicht so wichtig halten, um die Klimakrise abzuwenden, indem sie die jeweiligen Legobausteine auf der Waage positionieren
• dabei kann mittels weiterer Bausteine, die unter einem Begriff aufeinander gebaut werden, besonders große Zustimmung ausgedrückt werden
• außerdem gibt es leere Fähnchen, die eigens beschriftet werden können
• die Begriffe erfordern unterschiedlich viel Vorwissen, die komplexeren Begriffe stehen getrennt von den leichter verständlichen – so dass individuell auf die TN eingegangen werden kann
Folgende Begriffe stehen zur Verfügung:
vom Individuum realisierbar & leicht verständlich:
Rad fahren, weniger Fleisch, Auf Flugreisen verzichten, Dinge reparieren, Leihen statt kaufen, Strom sparen, Zimmertemperatur runter, Zug statt Auto, Mehrweg, …
vom Individuum realisierbar & komplexer / Fremdwörter:
Veganismus, Containern, Privilegien aufgeben, Urban gardening, Recycling, Upcycling, …
Kollektiv realisierbar & komplexer / Fremdwörter:
Transparenz, Großkonzerne zur Verantwortung ziehen, Kreislaufwirtschaft, Regionale Produktion, Reale Preise, Ökodiktatur, Innovation, Bildung (BNE), …
Allgemeines Infomaterial
• Projektflyer des Demokratiemobil
• entsprechendes Hintergrundmaterial zu den Methoden (Kinderrechte, Grundgesetz…)
• allgemeines Infomaterial des KJR München-Stadt
• weitere Materialien werden zum DJHT entwickelt