Beratungsstelle "Radikalisierung"
Wir vom Team der Beratungsstelle „Radikalisierung“ sind Ihre erste Ansprechstelle, wenn Sie die Sorge haben, dass sich eine Person in Ihrem Umfeld einer islamistischen Gruppierung zuwendet. Wir sind für Sie da, wenn Sie nicht mehr weiterwissen.
Die Beratungsstelle wurde 2012 auf Initiative des Bundesministeriums des Innern eingerichtet. Sie dient als Erstanlaufstelle für Angehörige und das soziale Umfeld von sich islamistisch radikalisierenden Personen, um Ratsuchenden Fragen zum Thema Islamismus und Radikalisierung zu beantworten.
Bei Bedarf wird eine individuelle persönliche Unterstützung durch (mehrheitlich bei zivilgesellschaftlichen Trägern angesiedelte und z.T. staatlich verortete) Beratungsstellen vor Ort angeboten.
Ziel ist es, die Beziehung zwischen den Angehörigen bzw. dem sozialen Umfeld und den radikalisierten Personen wiederaufzubauen und zu stärken, um so einen Deradikalisierungsprozess anzustoßen.
Die Beratungsstelle hat sich in den zehn Jahren ihres Bestehens als Schlüsselakteur in der deutschen Deradikalisierungslandschaft entwickelt. Sie leistet mit ihrer fachlichen Expertise, ihren Erfahrungsbeständen und ihren Kontakten zu den relevanten Netzwerkakteuren im gesamten Bundesgebiet einen substantiellen Beitrag zur Weiterentwicklung der Angebote und der fachlichen Diskussionen.
Organisator*in
Das Team der Beratungsstelle "Radikalisierung" ist Ihr erster Ansprechpartner, wenn Sie den Eindruck haben, Ihr Kind, Ihr Freund, Ihre Schülerin wendet sich einer radikal islamistischen Gruppe zu. Egal welche Fragen Sie haben, rufen Sie uns an.
Produkt- und Leistungsangebot
Hotline: Das Bundesamt betreibt eine bundesweit zuständige telefonische Erstanlaufstelle für Ratsuchende, die befürchten, dass sich eine Person in ihrem Umfeld möglicherweise islamistisch radikalisiert. Sie ist von 9:00 bis 15:00 Uhr werktäglich telefonisch erreichbar. Auch eine Kontaktaufnahme per Mail ist möglich.
Beratungsarbeit: Im Erstgespräch klären erfahrene und speziell ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anliegen der Ratsuchenden, bieten erste Hilfestellungen und übermitteln bei Bedarf an eine Beratungsstelle vor Ort, die i.d.R. in der Nähe des Wohnorts der ratsuchenden Person liegt. Dazu unterhält das Bundesamt ein bundesweites Kooperationsnetzwerk aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren der Deradikalisierungsarbeit und der Prävention. Die Beratungsstelle arbeitet derzeit mit zivilgesellschaftlichen Kooperationspartnern in den meisten Bundesländern zusammen. In den anderen Bundesländern kooperiert sie mit staatlichen Beratungs- und Ausstiegsprogrammen.
Projektförderung: Über die Beratungsstelle werden bundesweit derzeit 20 Projekte mit Mitteln des BMI gefördert. Hierzu gehören Modellprojekte, etwa die zuvor erwähnte Rückkehrkoordination, wie auch Projekte der Angehörigen- und Ausstiegsberatung oder Projekte, die sich spezifisch an Geflüchtete richten.