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Kreisjugendring München-Stadt (KJR)

Der Kreisjugendring München-Stadt ist Träger von 50 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und 10 Kindertageseinrichtungen. Wie kann es gelingen mit über 700 Mitarbeitenden in diesem Bereich klimagerecht(er) zu werden, ohne Mitarbeitende zu überfordern oder Besucher*innen abzuschrecken

Der sogenannte 9-Punkte-Plan (9PP) des Kreisjugendring München-Stadt hat das Ziel eines klimafreundlichen Arbeitsalltags in allen Einrichtungen und der Verwaltung des Trägers. Er ist ein Konzept, wie schrittweise alle vermeidbaren Klimagase reduziert werden können und basiert auf einem partizipativen Ansatz und dem Schwerpunkt im Bildungsbereich. Die 9 Punkte stehen für Ernährung, Beschaffung, Mobilität, Zero Waste, Fortbildung, eigenen Ideen, Aktionen, Kooperationen und zuletzt Kompensationen. Jedes Team wählt einen Punkt pro Jahr und bekommt fachliche Unterstützung um die Aufgaben der zugehörigen Checklisten abzuarbeiten. Diese Checklisten enthalten eine Sammlung von strukturellen und Verhaltensveränderungen, die nach Klimaschutzeffekt und Leistbarkeit ausgewählt wurden. Mit Hilfe von Begleittreffen der Teams, die am gleichen Thema arbeiten und einem Online-Tool werden Ideen und Wissen für alle sichtbar geteilt und gemeinsam erarbeitet.
Die allmählichen, aber dauerhaften Veränderungen, die zunächst im innerbetrieblichen Bereich ansetzen, haben im Alltag jedoch deutlich erkennbare Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit. Daher stehen auch Themen wie „Vorbildfunktion“ oder „Vermittelbarkeit gegenüber der Klientel“ auf dem Programm, ebenso wie Budgetfragen oder personelle Unterbesetzung.
Im 9PP geht es nicht darum, dass „nur“ diejenigen sich engagieren, die das schon immer getan haben, sondern dass alle mitmachen müssen. Er wurde verpflichtend vom Vorstand beschlossen. Daher ist eine niederschwellige Herangehensweise essentiell, ein „von unten anfangen“, um alle Mitarbeitenden mitzunehmen und eine Überforderung trotz klaren Zielen zu vermeiden. Die Idee ist es, leistbare Veränderungsmöglichkeiten zu finden, zu benennen und einzufordern und so nach und nach unsere Werte und Normen und unsere Sprache zu mehr Klimagerechtigkeit zu verschieben. Dazu gehören auch hitzige Diskussionen, Durchhaltevermögen, Fachwissen, motivierende Unterstützung und Selbstreflektion. Der 9PP wird seit 2023 im KJR München-Stadt umgesetzt und bleibt ein spannender Prozess.
Das Konzept ist einfach „kopierbar“ und darf gerne von anderen Trägern, Institutionen oder Vereinen genutzt oder abgeändert werden.

Weiterführende Informationen

https://www.kjr-m.de/themen/nachhaltigkeit/9pp-der-9-punkte-plan/

Veranstalter*in

Der KJR ist die Arbeitsgemeinschaft der rund 70 Jugendverbände und Träger von 50 städtischen Freizeitstätten sowie 10 Kindertageseinrichtungen. Außerdem gibt es für Themen, die uns besonders am Herzen liegen, eine Vielzahl von Fach- und Projektstellen.