Messeforum
Volkssolidarität Bundesverband e. V.
Nach einer Einführung zur Situation der Kita in Ostdeutschland und Auswirkungen der demografischen Entwicklung diskustieren Vertreter*innen von Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaft und aus der Kitapraxis der Volkssolidarität über Folgen und Chancen des Kindermangels für die #ZukunftKitaOst
Zum Einstieg in das Thema startet das Messeforum mit einem ca 15minütigen Impulsvortrag von Christiane Meiner-Teubner von der TU Dortmund über aktuelle Auswirkungen der demografische Entwicklung auf die Kindertagesbetreuung in den östlichen Bundesländern.
Insbesondere Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind aktuell stark von Geburtenrückgang und Bevölkerungsschwund betroffen sind. Allein für Thüringen wird bis 2040 ein Bevölkerungsrückgang von 13 Prozent prognostiziert. Sehr viele ostdeutschen Landkreise und kreisfreien Städte sind von diesem Rückgang betroffen, teilweise mit einem Verlust von mehr als einem Fünftel der Bevölkerung. Auch erste westdeutsche Regionen erleben vergleichbare Entwicklungen und Herausforderungen (z.B in Schleswig-Holstein oder Südniedersachsen). Was in Ostdeutschland bereits im Zeitraffer passiert, ist Vorbote einer bundesweiten Entwicklung. Die Zahl der Kinder unter drei Jahren wird voraussichtlich kurzfristig weiter sinken, da 2023 noch weniger Geburten verzeichnet wurden als zuvor angenommen. Derzeit ist schwer abzuschätzen, ob dieser Trend anhält und wie lange er andauern wird. Die demografischen Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Kindertagesbetreuung. In Sachsen rechnet der Parisax durch Geburtenrückgang mit einem Abbau von rund 5000 Vollzeitstellen bis 2030. Diese Entwicklung bedroht nicht nur wichtige Arbeitsplätze, sondern vor allem die Teilhabe und Daseinsvorsorge für Kinder und Familien, insbesondere in ländlichen Regionen. Der Impulsvortrag visualisiert die Entwicklungen in Zahlen und macht Auwirkungen auf die Kindertagesbetreuung sichtbar.
In der anschließenden Gesprächsrunde werden diese Auswirkungen durch die Vertreter*innen aus Wissenschaft, Verbandsebene, Gewerkschaft und der Kita-Praxis konkretisiert. Die Gesprächsteilnehmenden diskutieren dabei neben den Herausforderungen auch konkrete Lösungsansätze, die gegen Stellenabbau und Abbau der Daseinsvorsorge für Familien in den zahlreichen betroffenen Regionen kurz- und langfristig helfen können. Die Expert*innen formulieren dafür konkrete Forderungen an die Politik in Bund, Ländern und Kommunen. Das Publikum ist zur Beteiligung eingeladen.
Diskussionsteilnehmende:
- Kristin Scherf, Einrichtungsleitung der Kita "Sonnenbergstrolche" in Chemnitz
- René Schlimpert, Einrichtungsleitung der Kita „Lößnitzer Kinderland“ in Radebeul
- Kathrin Bock-Famulla, Senior Expert Frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung
- Dr. Christiane Meiner-Teubner, wiss. Referentin und Mitarbeiterin im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund
- Maria-Theresia Münch, Referentin für den Deutschen Verein der Öffentlichen und Privaten Fürsorge
- Doreen Siebernik, im Geschäftsführenden Vorstand der GEW für den Bereich Jugendhilfe und Sozialarbeit
- Sven Krell, Geschäftsführer der Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen e. V. mit 21 Kindertagesstätten
Moderation: Dr. Sophie Koch, Volkssolidarität Bundesverband e. V.
Weiterführende Informationen
https://www.volkssolidaritaet.de/beitraege/sozialpolitik-kinder-jugend-und-familie/
Veranstalter*in
Die Volkssolidarität wurde 1945 in Dresden gegründet. Neben einer Tradition des sozialen Engagements für ältere Menschen und sozial Benachteiligte sind wir mit hunderten Angeboten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe Ostdeutschland aktiv.