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PLAN L gGmbH

Mehrfamilienansätze steigern die Selbstwirksamkeit der Klient:innen. Kooperative Arbeit steigert die Kompetenzen und Ressourcen der Fachkräfte.

Mehrfamilienarbeit ist ein innovativer Ansatz in der sozialen Arbeit, bei dem simultan mit 6-10 Familien gearbeitet wird, die ähnliche Problemlagen aufweisen. Dabei geht es nicht nur um das Lösen von individuellen Problemen, sondern um die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen in einem unterstützenden, kollektiven Rahmen. Die Sozialarbeiter:innen nehmen dabei eine besondere Rolle ein: Sie schaffen die nötigen Kontexte, in denen Veränderung möglich wird, und halten den Rahmen, in dem die Familien aktiv an ihren eigenen Lösungen arbeiten.
Ein zentrales Prinzip der Mehrfamilienarbeit ist die veränderte Rolle der Sozialarbeiter:innen. Sie schaffen die Rahmenbedingungen und ermöglichen durch ihre Arbeit eine Verbindung zwischen den Familien und anderen relevanten Netzwerken. Dabei fungieren sie als Brückenbauer, die unterschiedliche Perspektiven – sowohl von innen als auch von außen – zusammenbringen. Eine weitere Aufgabe der Sozialarbeiter:innen ist es, den Familien bewusst zu machen, dass sie selbst die Experten für ihre eigenen Probleme und Lösungen sind.
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit im Mehrfamiliensetting ist die Selbstwirksamkeit der Familien. Diese entsteht durch die gegenseitige Unterstützung der Familien. Das gemeinsame Helfen und der Austausch von Erfahrungen führen zu einem Gefühl der Kompetenz und Selbstbestimmung. Hier wird die Multiperspektivität in einer Gruppe genutzt: Jedes Problem wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. So wird deutlich, dass es für ein Problem oft mehrere Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten gibt.
Zusätzlich zu den Perspektiven der Familien fließen die Sichtweisen der beteiligten Netzwerke (wie ASD/RSD, KiTa usw.) in die Arbeit ein. In Netzwerktreffen wird abgestimmt, wer welche Aufgaben übernimmt und wie die Kommunikation untereinander verlaufen soll, um Dopplungen zu vermeiden. Die professionellen Netzwerkpartner:innen bringen ihre eigenen spezifischen Fähigkeiten und Ressourcen ein, um die Familien bestmöglich zu unterstützen.
Innerhalb der Familiengruppe wird der Austausch von unterschiedlichen Sichtweisen gefördert. Die anderen Familien bieten neue Perspektiven, die den Beteiligten helfen, ihre eigenen Herausforderungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Mehrfamilienarbeit ist die Förderung des Mentalisierens – der Fähigkeit, die eigenen und die Gemütszustände der anderen wahrzunehmen und anzunehmen. Dies stärkt das Einfühlungsvermögen und fördert den respektvollen Umgang miteinander.
Die Arbeit mit den Familien wird durch verschiedene Methoden im Vortrag dargestellt:
In dem Forumsbeitrag soll die Arbeit mit den Familien unter der Nutzung von Videosequenzen aus der Praxis dargestellt werden. In einer anschließenden Fragerunde können offene Fragen geklärt und Diskussionen angeregt werden.

Der zeitliche Ablauf der Vorstellung könnte folgendermaßen gestaltet werden:
• Begrüßung
• Vortrag
• Fragerunde und Diskussion
• Verabschiedung

Weiterführende Informationen

http://www.familienanlauf.de

http://www.planl-leipzig.de

http://www.bag-mft.de