Workshop
Bund der Deutschen Katholischen Jugend

Ungleich verteile Care-Arbeit führt zu Zeitungerechtigkeiten, insbesondere für Mädchen und junge Frauen. Im Workshop werden in Diskussionen, Gruppenarbeit und Übungen Ungerechtigkeiten aufgezeigt, Empowerment-Strategien entwickelt und insbesondere aus jugendverbandlicher Perspektive betrachtet.

Die heutige Zeit ist geprägt von sozialen, ökologischen und ökonomischen Krisen sowie einem erstarkenden Rechtsruck – unsere Demokratie steht zunehmend unter Druck.
In diesem Kontext wachsen junge Menschen in eine Gesellschaft hinein, die von vielfältigen Anforderungen, ökonomischen Unsicherheiten und zugleich geschlechtsspezifischen und klassistischen Normen geprägt ist. Geschlechtsspezifische Rollenerwartungen und zusätzliche Care-Arbeit führen zu einem hohen Zeitdruck, der vor allem Mädchen und Frauen belastet, da diese einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeit leisten. Diese Belastungen erschweren es, Interessen und Verantwortlichkeiten in verschiedenen Lebensbereichen zu vereinbaren. Rechtliche und finanzielle – insbesondere sozialpolitische - Rahmenbedingungen verstärken diese Herausforderungen.

In diesem Workshop soll der Fokus auf der Zeitarmut sozial benachteiligter junger Mädchen und Frauen und bestehende Zeit(un)gerechtigkeiten liegen. Dabei geht der Blick insbesondere auf die Möglichkeit ihrer politischen Teilhabe. Aufgrund von Mehrfachbelastungen verfügen weiblich sozialisierte Personen über zeitlich begrenztere Möglichkeiten, sich eingehend mit politischen Angelegenheiten zu beschäftigen.

Wie kann ein feministischer Blick auf Sozialpolitik helfen, gerechtere Rahmenbedingungen zum Aufwachsen und politischen Entfalten für junge Menschen zu stärken? Was braucht es hier aus junger Perspektive? Und: Wie können junge Menschen – insbesondere Mädchen und junge Frauen – unterstützt und empowert werden, sich in einer Gesellschaft, die in großen Teilen noch immer männlichen Logiken und Maßstäben folgt, politisch aktiv einzubringen?

Als jugendverbandlicher Dachverband ist es dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein Anliegen, gemeinsam für bestehende Ungerechtigkeiten zu sensibilisieren und gemeinsam Handlungsoptionen (weiter-) zu entwickeln. Dabei wollen wir nicht nur über, sondern mit jungen Menschen reden, und sehen daher Akteur*innen aus der demokratisch verfassten Jugendverbandsarbeit als spannende und authentische Gesprächspartner*innen. Jugendverbände bieten einen Raum, in dem junge Menschen ihre Stimmen erheben, sich vernetzen und gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen können.

Im Workshop erfolgt eine kurze thematische Einführung. Durch interaktive Diskussionen, Gruppenarbeit und praxisorientierte Übungen werden die Teilnehmer*innen ermutigt, aktiv an der Gestaltung einer gerechteren und fürsorglicheren Gesellschaft mitzuwirken, Leerstellen sollen identifiziert und Anknüpfungspunkte gefunden werden. Gemeinsam werden Handlungsansätze und Empowerment-Strategien am Beispiel von Jugendverbänden als Werkstätten der Demokratie diskutiert. Der Workshop bietet Raum für den Austausch von Ideen, die Entwicklung von Handlungskonzepten und die Stärkung des Engagements für eine zeitgerechte, gleichberechtigte und politische Zukunft.

Weiterführende Informationen

https://www.bdkj.de/

https://www.bdkj.de/fileadmin/bdkj/Dokumente/Beschluesse/4/4.48_Zeitgerechtigkeit.pdf

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Politik & Verwaltung

Projekt / Fachbereich

Referat Jugendpolitik, Mädchen- und Frauenpolitik und Diversität & Referat Jugendsozialarbeit