Projektpräsentation
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V.
Über 700 Kinder- und Jugendparlamente deutschlandweit verbessern mit ihrer Arbeit ihr Lebensumfeld und haben Einfluss auf die Politik vor Ort. Doch wie steht es um die Repräsentativität und Diversität der Gremien? Mit Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis gehen wir auf Erkenntnissuche.
Wie bei allen parlamentarischen Vertretungen ist die Qualität und Anerkennung von Kinder- und Jugendparlamenten auch davon abhängig, ob es gelingt, eine möglichst repräsentative Beteiligung junger Menschen im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Herkunft, Beeinträchtigungen, soziale Lage, Bildungsstand, sexuelle Orientierungen, etc., zu erzielen. Anders als bei den Wahlen zu den Parlamenten auf den Ebenen Europa, Bund, Länder und Kommunen, sowie hinsichtlich des gewählt-Werdens in diese Parlamente können bei Kinder- und Jugendgremien unter-18-Jährige bzw. unter 16-Jährige mitwirken, zudem spielen Nationalität oder Aufenthaltsstatus als Mitwirkungsvoraussetzung keine entscheidende Rolle. Diese Zugangsoffenheit ist unabdingbar für das Erlernen von Demokratie von klein auf und für die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Beginn an.
Eine möglichst breite und faire Repräsentation ist eine permanente Gestaltungsaufgabe, die unter anderem durch Nominierungs- und Wahlverfahren, die offene und transparente Arbeit des Vertretungsgremiums und die Vernetzung mit anderen Formen der Interessenorganisation (Kinder- und Jugendverbände, Initiativen, Vereine etc.) unterstützt werden kann.
Es ist ein erklärtes Ziel der Servicestelle Starke Kinder- und Jugendparlamente, die Gremien dabei zu unterstützen, sich hinsichtlich der Zusammensetzung ihrer Mitglieder und hinsichtlich ihrer inhaltlichen Ausrichtung möglichst breit aufzustellen. Für die Umsetzung dieses Zieles engagieren sich sowohl die Servicestelle als auch die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente beim AdB. Die dabei gesammelten Praxiserfahrungen sollen auf der Veranstaltung vorgestellt werden. Auch in einer bundesweiten Studie zu den Kinder- und Jugendparlamenten hat die Frage der Repräsentativität eine Rolle gespielt. Eine Erkenntnis ist: Kinder- und Jugendparlamente erzielen höhere Repräsentativitätswerte als die Erwachsenenparlamente.
Neben der Bestandsaufnahme möchten wir einen Austauschraum bieten und Praxisbeispiele nutzen, um einerseits den aktuellen Stand noch bekannter zu machen und andererseits die Anwesenden zu inspirieren, sich mit ihren Gremien ebenfalls auf den Weg hin zu mehr Diversität zu begeben. Hinweis: Nach unserem Verständnis sind mit dem Begriff „Kinder- und Jugendparlamente“ vergleichbare Formen der institutionalisierten und repräsentativen Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene, wie Jugend(gemeinde)räte oder Kinder- und Jugendgremien, mitgemeint.
Weiterführende Informationen
Veranstalter*in
Der Paritätische ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten.
Adressat*innen
Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe
Politik & Verwaltung
Projekt / Fachbereich
Servicestelle Starke Kinder- und Jugendparlamente des Deutschen Kinderhilfswerkes