Panel
Erziehungswissenschaftlicher Fakultätentag
Im Panel wird das disparate Wissen über die Kinder- und Jugendberichterstattung in Bund und Ländern gebündelt. Die Potenziale und Fallstricke der Kinder- und Jugendberichte werden vor dem Hintergrund ihres hybriden Orts zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Politik, Wissenschaft diskutiert.
Inhalt:
Die Kinder- und Jugendberichterstattung kann in Deutschland auf eine lange Geschichte zurückblicken. Seit 1965 wird im Bund pro Legislatur ein Kinder- und Jugendbericht erstellt, der die Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen und die Bestrebungen der Kinder- und Jugendhilfe in den Blick nimmt. Auf Ebene der Bundesländer gibt es teilweise ebenfalls eine i.T. langjährige Berichtskultur, allerdings ist die Heterogenität zwischen den Ländern sehr groß. Bisher liegen keine systematisierenden Überblicke zur Entstehung und Entwicklung der Kinder- und Jugendberichterstattung in Deutschland, weder im Bund noch in den Ländern, vor. Außer punktuellen Analysen und Zwischenbilanzen (u.a. Krüger/Rauschenbach/Sander 2007; Böllert 2022; Willems 2014; Lüders 2020), gibt es keine wissenschaftliche Dauerbeobachtung und systematische Analyse dieses zentralen Instruments der deutschen Kinder- und Jugendpolitik (Klundt 2022) und dieses spezifischen Orts der Produktion von (wissenschaftlichem) Wissen und der ‚Verwendung‘ dieses Wissens in unterschiedlichen Öffentlichkeiten, d.h. in der Kinder- und Jugendhilfe, der Kinder- und Jugendpolitik, der (Erziehungs-)Wissenschaft.
Im Panel wird das disparate Wissen über die Kinder- und Jugendberichterstattung in Bund und Ländern angesichts veränderter kinder- und jugendpolitischer Relevanzsetzungen und Erwartungshaltungen gebündelt und die Potenziale und Fallstricke der Kinder- und Jugendberichte angesichts ihres hybriden Orts zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Politik, Wissenschaft diskutiert.
Geplanter Ablauf
Begrüßung und kurze thematische Einführung durch den/die Veranstalter:in:
Impuls I – Prof. Thomas Rauschenbach (TU Dortmund)
Kinder- und Jugendberichte des Bundes – zwischen Politik, Fachpraxis und Wissenschaft
Im Impuls wird die Geschichte der nationalen Kinder- und Jugendberichte in Deutschland seit ihren Anfängen skizziert. Dabei wird auf den Prozess der Berichterstellung sowie die Rahmung der Berichte zwischen Politik, Praxis und (Erziehungs-)Wissenschaft und die Rezeption und Dissemination der Berichte eingegangen. Auf dieser Basis werden Herausforderungen für die Gestaltung der Kinder- und Jugend(hilfe)politik aufgeführt.
Impuls II – Prof. Tanja Betz (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Kinder- und Jugendberichte auf Ebene der Länder – Wissensbasierte Grundlagen für die Kinder- und Jugendpolitik
Im Impuls wird ein vergleichender Überblick über die Kinder- und Jugendberichterstattung auf Ebene der 16 Bundesländer gegeben. Auf dieser Grundlage wird dieser spezifische Ort der (Ko-)Produktion von (wissenschaftlichem) Wissen systematisiert um die damit einhergehenden Chancen und Schwierigkeiten für die Gestaltung der Kinder- und Jugendpolitik herauszuarbeiten.
Kommentierung durch Prof. Wolfgang Schröer (Universität Hildesheim), Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums
Freie Diskussion entlang der Fish Bowl-Methode
Zeitdauer des Panels: 90-120 min
Weiterführende Informationen
Adressat*innen
Politik & Verwaltung
Wissenschaft & Lehre
Projekt / Fachbereich
Institut für Erziehungswissenschaft