Workshop
AWO Bundesverband e. V.
Die Reform des Umgangs- und Sorgerechts soll u.a. die Rechtsstellung von Kindern stärken. In dem Workshop diskutieren wir, ob die Neuregelungen dafür ausreichen, Kinder und Jugendliche angemessen in familienrechtlichen Verfahren einzubinden und wenn nicht, was fehlt.
Es war lange überfällig, dass das Familienrecht den vielfältigen Familienrealitäten angepasst wird. Seit Beginn 2024 liegen konkrete Vorschläge für eine Reform des Sorge- und Umgangsrechts vor, dieser Gesetzgebungsprozess ist im Mai 2025 aller Voraussicht nach abgeschlossen. Die Reform soll u.a. Trennungsfamilien dabei unterstützen, eine am Kindeswohl orientierte partnerschaftliche Betreuung zu verwirklichen und sowohl den Schutz des Kindeswohls als auch die Rechtsstellung von Kindern stärken. In diesem Workshop sollen die Lösungen, die der Gesetzestext bietet auf Chancen und Risiken geprüft werden. Zentral sind dabei folgende Fragen: In welcher Form wird das Kindeswohl als wesentliches Kriterium für Entscheidungen herangezogen? Wie werden Kinderrechte durch das Gesetz gestärkt? Was brauchen Kinder und Jugendliche, um eine Trennung der Eltern wohlbehalten durchzustehen und ggf. aktiv an Lösungsmöglichkeiten teilzuhaben? Wie können wir Kinder und Jugendliche mit ihren Bedarfen in dieser schwierigen Phase abholen und sie unterstützen? Wie kann es gelingen, dass Kinder und Jugendliche echte Teilhabe und Mitwirkungsmöglichkeiten erhalten – also nicht mehr über sie gesprochen wird, sondern sie mitentscheiden können? Welche Rolle spielt hierbei die Kinder- und Jugendhilfe? Wo können sie unterstützen, welche Qualifizierung und Kompetenzen sind bereits vorhanden und was fehlt? Was brauchen Beratungsstellen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, um Kinder und Jugendliche zu empowern? Ergebnis der Diskussion soll sein, Nachbesserungsbedarf und Handlungsempfehlungen für weitere Reformschritte zu identifizieren.
Der Workshop wird moderiert von Nikola Schopp, ZFF. Bevor es in die Diskussion mit allen Teilnehmer*innen geht, sind drei kurze Impulsvorträge geplant:
1. Vorstellung der Ergebnisse „Studie zu Beratungsstrukturen und Beratungsbedarfen im Kontext von Trennung 2. Einschätzung des DKHW zu Neuregelungen: Chancen/Risiken,
3. Kommentar aus der Praxis/Beratung und erste Erfahrungen seit Inkrafttreten des Gesetzes in Beratungsstellen.
Weiterführende Informationen
https://www.zukunftsforum-familie.de/
Veranstalter*in
Wir als AWO sind überall dort, wo Hilfe gebraucht wird. Als einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland vertreten wir die sozialpolitischen Interessen von Menschen, die sich alleine kein Gehör verschaffen können.
Adressat*innen
Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendhilfe
Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe
Projekt / Fachbereich
Zukunftsforum Familie e. V.