Projektpräsentation
Europe@DJHT
Cultures Interactive e.V.

Die Methode der narrativen Gesprächsgruppen mit Schüler:innen wird erläutert, inkl. Übungen zur Technik des narrativen Nachfragens, Praxiserfahrungen und einer Fallgeschichte – d.h. ‚intensiv-pädagogische politische Bildung‘, um gerade auch die schwer ansprechbaren Jugendlichen zu erreichen.

Der Workshop vermittelt das Format der Narrativen Gesprächsgruppen mit Jugendlichen (NGG) beispielhaft in der Anwendung an Schulen: In einer Wochenstunde der Regelunterrichtszeit während mindestens eines Halbjahres werden Hälften von Schulklassen (8-13 Schüler*innen) im freien Gruppengespräch von je einem Tandem von jungen außerschulischen Gruppenleiter*innen begleitet (Studierende der sozialen Arbeit/ Erziehungswissenschaften etc.) – assistiert durch Schulsozialarbeit und kommunale Dienste. Beziehungsaufbau, narrative Dialogführung, flexibel veränderbares Setting, vollkommene Themenoffenheit und ein begleiteter Auszeit-Bereich ermöglichen Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, persönliche Gesprächsbereitschaft und einen sicheren Erzählraum.
Dabei kommen in eigener Regie u.a. auch Erfahrungen von Ausgrenzung, Mobbing, gruppenbezogenen Abwertung (GMF), sog. Extremismus, sowie Erlebnisse der Aggression und Gewalt zur Sprache und werden gemeinsam bearbeitet. Die Jugendlichen lernen, sich auch über schwierige Angelegenheiten mittzuteilen, selbst erlebte Erfahrungen zu erzählen, sich gegenseitig zuzuhören, besser zu verstehen und in aufmerksamer Weise zu hinterfragen – und gemeinsam an der Schule oder Jugendeinrichtung Strategien für ein gewaltfreieres, respektvolles Miteinander zu erarbeiten.
Es wird begründet, wie und warum insbesondere Schüler:innen an (ländlichen) bes. herausgeforderten (Brennpunkt)Schulen einen moderierten und geschützten Raum des themenoffenen – und tabulosen – Sprechens/ Nachdenkens brauchen. War doch im Grunde seit den 1990er-Jahren absehbar, dass die Gefährdungen der demokratischen Gesellschaft massiv und stetig zunehmen und dass die Systeme Schule, Jugend(sozial)arbeit, insbes. politische Bildung eine größere methodische Innovationsbereitschaft aufbieten müssen, um diese Gefährdungen effektiv eindämmen und Resilienz zu befördern.
Das vernetzte Vorgehen der NGG beinhaltet eine Schnittstelle zu anlassbezogenen Interventionen der Kinder-/Jugend-/Familienhilfe, insb. auch zur Distanzierungs-/Ausstiegsarbeit. Eine weitere Schnittstelle zur systemischen Schulberatung „von unten“, d.h. von den Jugendlichen aus, unterstützt die Bearbeitung von Problemen „im Haus“ (an der Schule/ Einrichtung). Advocacy in der Bildungs- und Sozialpolitik des Landes macht deutlich, inwiefern eine Verstetigung der Narrativen Gesprächsgruppen jenseits von „Projekten“ im Regelbetrieb der Schulen erforderlich ist, um nachhaltig wirken zu können.
Die Darstellung eines Gruppenverlaufs um eine dreiste Holocaust-Leugnung veranschaulicht Wirkungsweise und Potential der NGG an einem besonders herausfordernden Beispiel.
(cultures-interactive.de/de/projekte.html; farp.online; oppattune.eu )

Weiterführende Informationen

https://www.cultures-interactive.de/en/narrativegroupwork.html

Veranstalter*in

CI has engaged in the prevention of (right-wing) violent extremism in Germany and Europe since 2003. CI provides community intervention plans, psychologically based “narrative group work” for schools, and expert consultancy.

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Politik & Verwaltung

Projekt / Fachbereich

Projekt Narrative Gesprächsgruppen / Narrative Group Work