Vortrag + Diskussion
Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter
Mit Familiengrundschulzentren werden Offene Ganztagsgrundschulen zu einem Knotenpunkt im Quartier, an dem Familien unterstützt, gestärkt und beteiligt werden.
Der Mehrwert von Familiengrundschulzentren als Teil der Bildungs- und Präventionsketten wird am Beispiel der Kommune Düsseldorf vorgestellt.
In Deutschland ist es nach wie vor stark von der Herkunft abhängig, welche Bildungs- und Aufstiegschancen Kinder haben. Daher verfolgt die Landeshauptstadt Düsseldorf mit der Umsetzung der Kommunalen Präventionskette seit 2020 das Ziel, jungen Menschen ein chancengerechtes und gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen, indem sichergestellt wird, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Bildung und Teilhabe keine Benachteiligung erfahren. Neben weiteren Maßnahmen wurden hierfür im Rahmen der Kommunalen Präventionskette seit 2021 drei Familiengrundschulzentren in Düsseldorf etabliert. Denn mit der Entwicklung von Ganztagsgrundschulen zu Familiengrundschulzentren sollen bestehende herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligungen abgebaut, eine lückenlose Präventionskette aufgebaut sowie die soziale Teilhabe von Familien gestärkt werden.
Mit dem Aufbau von Familiengrundschulzentren wird in Nordrhein-Westfalen seit zehn Jahren ein Konzept erprobt, das sich durch eine sozialraumorientierte und kooperationsbasierte Zusammenarbeit von Grundschulen mit Familien auszeichnet. Im Zusammenwirken der Systeme Kinder- und Jugendhilfe und Schule bündeln Familiengrundschulzentren, in Kooperation mit Angeboten aus dem Sozialraum, präventive, bedarfsorientierte und niedrigschwellige Angebote an der Schule und entwickeln sich zu Orten der Bildung, Beratung und Begegnung im Quartier. Dabei werden die Familien mit ihren Stärken und Potenzialen angesprochen und bei der Angebotsgestaltung einbezogen. Sie werden in ihrer zentralen Rolle als Bildungs- und Sozialisationsinstanz der Kinder wahrgenommen und in der Gestaltung des Sozialraums, von schulischen Angeboten und insbesondere in der Begleitung der Bildungslaufbahn ihrer Kinder gestärkt.
Im Rahmen des Vortrags werden durch die Koordinierungsstelle Familiengrundschulzentren des ISA e.V. das landesweite Konzept, die Ziele und Aufgaben von Familiengrundschulzentren in NRW vorgestellt. Neben diesem allgemeinen Überblick berichten Vertreter*innen vom Amt für Soziales und Jugend sowie eine Koordinierung eines FGZ-Standorts aus Düsseldorf aus der Praxis, und zeigen auf, welchen Mehrwert der Aufbau und die Umsetzung von Familiengrundschulzentren im Rahmen der kommunalen Präventionskette hat, indem Schule fest als Lebens- und Sozialraum im Quartier verankert wird.
Anhand der allgemeinen Rahmung und der konkreten Darstellung aus Düsseldorf werden Ziele, Erfolgsfaktoren und Stolpersteine sowie perspektivische Entwicklungen aufgezeigt. Der Vortrag wird so gestaltet, dass die Teilnehmenden aktiv einbezogen und der Austausch ermöglicht wird. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen einzubringen und über Chancen und Herausforderungen des Angebots zu diskutieren.
Veranstalter*in
Die BAG Landesjugendämter entwickelt gemeinsame Verfahrensweisen und Grundsätze für die Kinder- und Jugendhilfe in Bund, Ländern und Kommunen, nimmt zu Gesetzentwürfen im Bereich der Jugendhilfe Stellung und erarbeitet Empfehlungen und Arbeitshilfen.
Adressat*innen
Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe