Panel
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Am 18.09.2024 ist der 17. Kinder- und Jugendbericht erschienen. Die Kommission stellt Leitlinien für eine verlässliche, Zuversicht ermöglichende und vertrauenswürdige Kinder- und Jugendhilfe vor und diskutiert unter Beachtung der Stellungnahme der Bundesregierung daraus resultierende Empfehlungen.
Der im September 2024 erschienene 17. Kinder- und Jugendbericht ist ein so genannter „Gesamtbericht“ und gibt einen Überblick über die Gesamtsituation der Kinder- und Jugendhilfe und die Lage der jungen Generation. Die Analysen der von der Bundesregierung berufenen unabhängigen Sachverständigenkommission zeigen, dass junge Menschen heute unter sich stark verändernden und zum Teil krisenhaften Bedingungen leben und aufwachsen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland sind in diesem Zuge mit komplexen Herausforderungen konfrontiert.
Es ist jedoch nach der Feststellung der Kommission in hohem Maße unterschiedlich, wie multiple Krisen den Alltag, die Chancen und das Well-Being von jungen Menschen in einer durch Diversität charakterisierten Gesellschaft prägen. Das zeigen nicht nur die Analysen der Kommission, sondern illustrieren auch Aussagen der zahlreich am Bericht beteiligten jungen Menschen. So schauen nicht alle jungen Menschen gleichermaßen zuversichtlich in die Zukunft und nicht alle haben ein hohes Vertrauen in Personen, Organisationen und/oder (gesellschaftliche) Institutionen. Dies resultiert auch daraus, dass „gute Gründe“ trotz der zum Teil krisenhaften Herausforderungen (z.B. Aufwachsen ohne die Selbstverständlichkeit von Frieden, demografischer Wandel, Demokratiefeindlichkeit, räumliche, soziale und ökonomische Ungleichheiten) zuversichtlich zu sein und Vertrauen zu haben, unterschiedlich verteilt sind.
Vertrauen und Zuversicht sind für das Aufwachsen junger Menschen und damit verbundene Entwicklungsaufgaben und Kernherausforderungen von zentraler Bedeutung, lassen sich aber nicht verordnen. Schlichte Aufforderungen an junge Menschen, mit individuellen und gesellschaftlichen Herausforderungen verantwortungsvoll, gemeinwohl- und zukunftsorientiert umzugehen, können so ins Leere laufen und unterschlagen zudem, dass Kinder- und Jugendliche deutlich weniger Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten haben als Erwachsene. So kommt es insbesondere in herausforderungsvollen Zeiten und angesichts komplexer Dynamiken auf Rahmenbedingungen an, die einen zuversichtlichen Blick auf Gegenwart und Zukunft mit ermöglichen.
Hierzu gehört eine verlässliche, Zuversicht ermöglichende und vertrauenswürdige Kinder- und Jugendhilfe. Die Kommission hat dazu Leitlinien formuliert, die zunächst im Panel vorgestellt werden, beispielsweise eine Zuständigkeit für alle jungen Menschen und ihre Familien, eine Orientierung am Recht auf gewaltfreies Aufwachsen, eine Verantwortung für Partizipation und junges Engagement, eine Stärkung demokratischer Verhältnisse sowie der Interessenvertretung junger Menschen, eine Ausrichtung an der Vielfalt des Jungseins, Klimagerechtigkeit oder auch das Angebot einer verlässlichen sozialen Infrastruktur für junge Menschen und ihre Familien. Darauf aufbauend werden vor dem Hintergrund der Stellungnahme der Bundesregierung die Empfehlungen der Kommission diskutiert.
Weiterführende Informationen
https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/17-kinder-und-jugendbericht.html
Veranstalter*in
Forschung zu Kindern, Jugendlichen und Familien an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Fachpraxis
Adressat*innen
Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe
Wissenschaft & Lehre
Projekt / Fachbereich
Geschäftsstelle 17. Kinder- und Jugendbericht in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe