Panel
AGJ/ Mitgliedersäule Jugendverbände und Landesjugendringe

Jugendverbände und –ringe haben eine grundlegende Bedeutung für unsere Demokratie und Zivilgesellschaft. Als „Werkstätten der Demokratie“ geraten sie unter Druck, durch rechte Angriffe oder die Beschneidung ihrer Förderung – wie stärken wir Jugendverbände, damit sie demokratische Freiräume bleiben?

Jugendverbände und -ringe sind selbstorganisierte Interessenvertretungen junger Menschen und die Orte der Aushandlungsprozesse ihrer Positionen, Sichtweisen und Forderungen. Das macht sie auch zu Orten der Pluralität und Wertevielfalt. Sie sind selbstbestimmte Freiräume von und für junge Menschen; sie gestalten demokratische Aushandlungsprozesse. Deshalb ist ihre Förderung unter Wahrung ihres satzungsgemäßen Eigenlebens als Pflichtaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe bundesgesetzlich in § 12 SGB VIII verankert. Jugendverbände und -ringe sind aber nicht nur ein wichtiger und besonderer Teil des Systems der Kinder- und Jugendhilfe sondern ebenso ein relevanter Teil der Zivilgesellschaft innerhalb unseres demokratischen Systems. Zumindest letzteres wird zunehmend herausgefordert und braucht eine verstärkte aktive Beteiligung und die Bereitschaft, für demokratische Freiräume einzutreten – durch die Gesellschaft und dabei auch innerhalb der Strukturen der Jugendverbandsarbeit.

Autoritäre Strömungen und rechtsextreme Kräfte nehmen zu, sie bekämpfen gezielt die demokratische Jugendarbeit und v.a. die Jugendverbände. Sie wollen keine Emanzipation junger Menschen. Dadurch geraten Freiräume unter Druck. Die Freiheit von Jugendverbänden und -ringen wird eingeschränkt, wenn beispielsweise die Legitimation, Mitwirkungsrechte und staatliche Förderung einzelner Jugendverbände und –ringe von einzelnen Parteien oder Mandatsträger*innen in Frage gestellt oder gar verneint werden. Dies geschieht sowohl absichtsvoll durch undemokratische Kräfte aber leider in der Politik und Verwaltungsstrukturen auch durch ein übertriebenes Verständnis staatlicher Verantwortung und damit verbundenen staatlichen Regulierungen.

Weil es ums Ganze geht, müssen Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie, als Teil der Kinder– und Jugendhilfe und der demokratischen Zivilgesellschaft gestärkt werden, sich stärker als solche wahrnehmen und entsprechend handeln. Daher geht diese Leitveranstaltung den Fragen nach:

• Wie bleiben Jugendverbände selbstbestimmte Freiräume und Orte kritischer politischer Bildung?
• Auf welchen Druck müssen sich Jugendverbände und -ringe vorbereiten? Welche Strategien brauchen sie dafür?
• Sind Jugendverbände und -ringe so laut und kritisch, wie nötig?
• Sind sie angemessen aufgestellt, um ihren Beitrag für eine demokratische Gesellschaft zu leisten?

Folgender Ablauf ist geplant:

25 Min. Impulsvortrag von Wendelin Haag (DBJR) und anschließender Co-Vortrag von Tom Pannwitt (SJR Leipzig)

60 Min. Paneldiskussion mit offenem Publikumsplatz: Vertreter*innen der Jugendverbände diskutieren die aufgeworfenen Fragen aus kommunale, landes- und bundespolitische Perspektiven mit Critical Friends aus Politik und Verwaltung. Das Panel steht dem Publikum offen, um die Leitfragen in Bezug auf konkrete Situationen und Erfahrungen der täglichen Praxis aufzugreifen.

5 Min. Zukunftsperspektiven: Wie werden wir die Lage der Jugendverbandsarbeit 2029 idealerweise beschreiben?

Veranstalter*in

Der Deutsche Bundesjugendring e.V. (www.dbjr.de/ueber-uns) übernimmt die Federführung in der Mitgliedersäule der Jugendverbände und Landesjugendringe (https://www.agj.de/wir-ueber-uns/mitglieder/jugendverbaende-und-landesjugendringe.html).

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Politik & Verwaltung