Vortrag + Diskussion
Erziehungswissenschaftlicher Fakultätentag

Es wird eine Studie präsentiert, die Fälle schulabsenter junger Menschen betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, wie Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Eltern und Jugendliche versuchen diesem Phänomen zu begegnen. Chancen & Herausforderungen im Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteure werden diskutiert.

Schulische Bildung und damit einhergehend auch das Fernbleiben von Schule stellen einen entscheidenden Faktor für gesellschaftliche Teilhabe und Integration, sowohl im Sinne einer sozialen Integration als auch im Sinne einer Integration in den Arbeitsmarkt, dar. Dabei stehen Bildung und Teilhabe in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander. Einerseits führt Bildung zu gesellschaftlicher Teilhabe und andererseits ist Teilhabe selbst wesentliche Voraussetzung für Bildung, sodass ein Ausschluss von Bildung auch zu einer Exklusion von der Gesellschaft führt.
Wie viele junge Menschen aktuell schulabsente Verhaltensweisen aufzeigen, kann nicht eindeutig nachvollzogen werden. Es existieren unterschiedliche Angaben zur Prävalenz schulabsenter Kinder und Jugendlicher, die von ca. 5 % bis hin zu knapp 15 % reichen (bei Förderschüler:innen sogar 20 % bis 35 %).
Schulabsentes Verhalten hat unter anderem individuelle, familiäre, schulische und gesellschaftliche Gründe und verweist damit auf eine Interaktion verschiedener Einflussfaktoren. Eine einseitige Ursachenzuschreibung von Schulabsentismus würde einerseits der Komplexität des Phänomens nicht gerecht werden und andererseits Schulabsentismus als alleiniges ‚Problem‘ des Kindes, der Schule oder der Eltern darstellen. Multiprofessionelle Kooperation als Ressource im Umgang mit Schulabsentismus steht selten im Mittelpunkt der Diskussion, obwohl dadurch eine ganzheitliche Lösungsfindung ermöglicht wird. Diese Lücke in Forschung und Praxis wurde im Rahmen einer qualitativen Fallstudie empirisch untersucht, deren Ergebnisse im Rahmen dieses Vortrags ausführlich dargestellt werden sollen.
An den Vortrag (ca. 45 Minuten) soll eine umfangreiche Diskussion (ca. 45 Minuten) anschließen. Dabei steht die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse in die pädagogische Praxis im Fokus.

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Wissenschaft & Lehre

Projekt / Fachbereich

Promotionskolleg SPARK, Fakultät I - Bildungs- und Sozialwissenschaften