Panel
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.

Aktuelle Zahlen belegen, dass seit der Corona-Pandemie junge Menschen besonders stark vom Gefühl der Einsamkeit betroffen sind. Was ist Einsamkeit, welche Faktoren begünstigen sie und wie können junge Menschen in Einsamkeitssituationen unterstützt und ihre soziale Teilhabe gestärkt werden?

Aktuelle Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche im Vergleich zu anderen Altersgruppen seit der Corona-Pandemie die höchsten Einsamkeitswerte aufweisen. So gab etwa jede*r zweite Jugendliche an, immer oder manchmal das Gefühl zu haben, isoliert zu sein, sich ausgeschlossen zu fühlen oder Gesellschaft zu vermissen. Etwa 25 % der befragten Jugendlichen fühlen sich selten oder nie zu einer Gruppe von Freunden zugehörig bzw. auf einer Wellenlänge. 22 % der Befragten gaben darüber hinaus an, selten oder nie Menschen zu haben, mit denen sie reden können, während 26 % selten oder nie das Gefühl haben, anderen Menschen nah zu sein (Luhmann et al. 2023). Dabei kann Einsamkeit sowohl Auswirkungen auf das Individuum als auch auf die Gesellschaft haben. Auf individueller Ebene kann Einsamkeit sich negativ auf das Selbstwertgefühl sowie auf die physische und mentale Entwicklung von jungen Menschen auswirken. Auf gesellschaftlicher Ebene zeigen sich die Auswirkungen von Einsamkeit bei jungen Menschen u.a. in einer erhöhten Zustimmung zu demokratiefeindlichen Aussagen und Verschwörungserzählungen. Somit hat Einsamkeit auch Auswirkungen auf das soziale Miteinander und den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt (Neu et al. 2023).
Ende 2023 beschloss das Bundeskabinett daher eine Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit.
Im Rahmen dieses Panels möchten wir mit Vertreter*innen aus der Wissenschaft, der Praxis der Sozialen Arbeit und Politik über Einsamkeit im Kindes- und Jugendalter in den Austausch treten. Gemeinsam möchten wir diskutieren, welche Faktoren Einsamkeit bei jungen Menschen begünstigen können und welche Auswirkungen das Erleben von Einsamkeit im Lebensverlauf haben kann. Dabei sollen sowohl die besondere Vulnerabilität von Kindern und Jugendlichen für Einsamkeit thematisiert werden, als auch die Möglichkeiten, welche in der pädagogischen Praxis bestehen, um Einsamkeit vorzubeugen und das soziale Teilhabe junger Menschen zu stärken.
Junge Menschen in Armut, Migrationserfahrene Menschen und Zugehörige weiterer marginalisierter Gruppen wie LGBTIQ+ haben ein zusätzlich erhöhtes Risiko Einsamkeit zu erleben. Dabei hat Einsamkeit nicht nur negative Auswirkungen für die Person, sondern auch für die Gesellschaft.
Methode: Vorstellung der Expert*innen und ihrer Arbeit zu Beginn des Panels (30min). Anschließend daran eine durch Fragen der Moderation geleitet Diskussion (60min). Abschließend hat das Publikum die Möglichkeit sich mit Fragen an der Diskussion zu beteiligen (30min). Insgesamt: 90min

Weiterführende Informationen

https://kompetenznetz-einsamkeit.de/

https://www.youtube.com/watch?v=Rc94y5ST2ME&t=159s

https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/wie-einsam-sind-unsere-kinder-10211/

Veranstalter*in

Als auf den sozialen Bereich spezialisiertes und unabhängiges Praxisforschungs- und Beratungsinstitut arbeitet das ISS e.V. in den Überschneidungsfeldern von Wissenschaft, Politik und Praxis.

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Politik & Verwaltung

Projekt / Fachbereich

Kompetenznetz Einsamkeit / Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.