Vortrag + Diskussion
AGJ/ Mitgliedersäule Oberste Jugend- und Familienbehörden der Länder

Angesichts eines erstarkten öffentlichen Rechtsextremismus soll in de Veranstaltung die wichtige Rolle der Beteiligung von jungen Menschen im Rahmen der Demokratiebildung und -förderung in den unterschiedlichen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe beleuchtet werden.

Demokratiebildung und Demokratieförderung haben in den fach- und gesellschaftspolitischen Debatten in den vergangenen Jahren angesichts eines erstarkten öffentlichen Rechtsextremismus an Bedeutung gewonnen. Der politischen Bildung kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Demokratiebildung setzt zudem eine gelingende Beteiligung junger Menschen voraus. Politische Bildung hat einen normativen, am Grundgesetz ausgerichteten Kern und ist nicht werteneutral. Insbesondere Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit leisten im Rahmen der politischen Bildung einen wichtigen Beitrag bei der Vermittlung von demokratischen Werten und Strukturen. Dabei knüpfen sie an den Interessen und Bedarfen der jungen Menschen an und sind beteiligungsorientiert ausgestaltet.
Im Rahmen der Leitveranstaltung soll folgende Themen und Fragen bearbeitet werden:
- (1) Welche Rolle spielt die Beteiligung von jungen Menschen im Rahmen der Demokratiebildung und politischen Bildung der Kinder- und Jugendhilfe? Wo liegen die Unterschiede zur politischen Bildung der Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung?
- (2) Welche Beteiligungsrechte und -pflichten gibt es in der Kinder- und Jugendhilfe? Welche Beteiligungsformate können in verschiedenen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe insbesondere der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit genutzt werden? Welche Formate von Beteiligung gibt es, um u. a. auch junge Menschen aus bildungsfernen Familien, aus Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund oder junge Menschen mit Behinderung etc. anzusprechen?
- (3) Was ist der Beitrag von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zur Demokratiebildung? Welche Rolle spielt dabei die politische Bildung in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit? Welche spezifischen Ansätze der politischen Bildung sind dort vorzufinden?
- (4) Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der politischen Bildungsarbeit in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit gibt es in den Ländern? Wo gibt es Lücken und Handlungsbedarfe? Was sind erfolgreiche Ansätze?
- (5) Wie verhält es sich mit dem Neutralitätsgebot im Rahmen des auf Vielfalt orientierenden SGB VIII (§ 3 Abs.1)? Wo ist Neutralität gefordert und wo nicht? Was brauchen Fachkräfte, um Handlungssicherheit zu gewinnen?

Mitwirkende:
- Miriam Roßa, ehrenamtliche Kinder und Jugendbeauftragte der Stadt Rötha
- Vertretung des Landesjugendbeirats Rheinland-Pfalz
- Gabi Weitzmann, Geschäftsführerin Bayerischer Jugendring
- Tilman Fuchs, Dezernent für Schule, Kultur, Sport, Jugend und Soziales im Kreis Steinfurt
- Jürgen Schattmann, stellvertretender Abteilungsleiter, Leiter des Referats Allgemeine Fragen der Jugendpolitik, Kinder- und Jugendförderplan im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Veranstalter*in

Oberste Jugend- und Familienbehörden der Länder

Adressat*innen

Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe

Politik & Verwaltung

Projekt / Fachbereich

Oberste Landesjugend- und Familienbehörden