Projektpräsentation
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) gGmbH
Im Fokus steht das Forschungsvorhaben „Deine Stimme macht den Unterschied!“, bei welchem die Sichtweisen junger Geflüchteter in der Jugendhilfe und über den weiteren Lebensweg hinaus auf das Thema Beteiligung und Mitgestaltung mittels Gesprächen zu drei Zeitpunkten erfasst werden.
Das subjektive Erleben von jungen unbegleiteten Geflüchteten in der Kinder- und Jugendhilfe ist bislang nur selten Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Dies gilt insbesondere für Fragen zu deren Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, die bislang kaum in den Fokus empirischer Studien gerückt wurden. Hier setzt die Forschung der Servicestelle junge Geflüchtete an, die als Längsschnitterhebung im Zeitraum 2024-2026 in den Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Vor dem Hintergrund der im KJSG neugeregelten und gestärkten Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen ist es unser Ziel zu erfahren, welche Sichtweisen junge Geflüchtete in der Kinder- und Jugendhilfe und über den weiteren Lebensweg nach Verlassen der Jugendhilfe hinaus auf das Thema Beteiligung und deren Ausgestaltung haben.
Um die Sichtweisen von jungen Geflüchteten zu erfassen, gehen wir - wissenschaftliche Mitarbeitende der Servicestelle junge Geflüchtete der ism gGmbH - mit (ehemals) unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten zu drei Erhebungszeitpunkten ins Gespräch.
Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse nachhaltig Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für junge Geflüchtete innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe (z. B. Beteiligung an der Hilfeausgestaltung, Selbstvertretung von jungen Menschen in der Jugendhilfe) und der Zivilgesellschaft zu verbessern.
Konkret sollen dabei die folgenden Fragen adressiert werden:
+ Wie erleben/beschreiben junge Geflüchtete das Ankommen, den Hilfeverlauf und den Übergang in die Eigenständigkeit? Wie verändert sich die Wahrnehmung und das Erleben im Laufe des Erhebungszeitraums?
+ Unter Berücksichtigung der derzeitigen Situation: Wie erleben junge Menschen die Notunterbringungen? Und wie wirkt sich dies auf den Hilfeverlauf aus?
+ An welchen Stellen im Hilfeverlauf können junge Geflüchtete eigene und informierte Entscheidungen treffen? Woran werden sie beteiligt und was gestalten sie (mit)?
+ Welche Rückschlüsse lassen sich für die Verbesserung von Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten aus der längsschnittlichen Befragung von jungen Geflüchteten für die Jugendhilfe ziehen?
Bei der Veranstaltung werden in Kooperation mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) das Forschungsvorhaben „Deine Stimme macht den Unterschied!“ und erste Erkenntnisse vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert. Methodisch wird eine Kombination aus Präsentation und moderierter Diskussion mit Visualisierung der Erkenntnisse gewählt.
Ablauf:
> Vorstellung des Forschungsvorhabens (Methode, Fragen, Sample)
> Präsentation erster Erkenntnisse und O-Töne
> Erste Ableitungen für die Ausgestaltung einer beteiligungsorientierten Jugendhilfe
> Kommentierung des Forschungsvorhabens und der Ableitungen durch den KVJS
> Diskussion der Ergebnisse mit den Teilnehmenden: Einordnung in die eigene Arbeitspraxis, Anforderungen für Konzepte und Strukturen der Jugendhilfe
Weiterführende Informationen
https://www.servicestelle-junge-gefluechtete.de/index.html
Veranstalter*in
Die ism gGmbH ist ein praxisorientiertes Forschungsinstitut mit den Arbeitsfeldern Kinder- und Jugendhilfe, Familie,
Bildung und Migration.
Adressat*innen
Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe
Junge Menschen und Adressat*innen der KJH
Projekt / Fachbereich
Servicestelle junge Geflüchtete beim Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism gGmbH)