Vortrag + Diskussion
Deutsches Jugendinstitut e.V.

Alle zwei Jahre analysiert und benennt der nationale Bildungsbericht Entwicklungen und Herausforderungen in den verschiedenen Etappen der Bildung im Lebensverlauf. Es werden Ergebnisse aus den Bereichen frühe Bildung, Bildung im Schulalter und berufliche Bildung präsentiert.

Bildungssysteme zählen zu den zentralen gesellschaftlichen Institutionen, von denen die individuellen Entfaltungschancen, der soziale Zusammenhalt und die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit eines Landes abhängen. Die Bildungsberichterstattung zeichnet daten- und indikatorengestützt relevante Entwicklungen nach, identifiziert Friktionen und adressiert Fragen, die als Informationsgrundlage bei bildungspolitischen Entscheidungen dienen können. Im Rahmen der nationalen Bildungsberichterstattung werden Kennziffern und Indikatoren auf Basis von Sekundäranalysen amtlicher Datenquellen und verschiedener repräsentativer Surveys (z.B. AID:A, NEPS) regelmäßig fortgeschrieben. Gegenstand der Bildungsberichterstattung sind sowohl institutionalisierte als auch non-formale Bildungsprozesse im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Eine unabhängige Gruppe an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE), dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.V. (LIfBi), dem Soziologischen Forschungsinstitut an der Georg-August-Universität Göttingen (SOFI), dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämter angehören, erarbeitet den indikatorengestützten Bericht. 2006 wurde erstmals ein von Bund und Ländern in Auftrag gegebener Bericht „Bildung in Deutschland“ veröffentlicht, der seitdem alle zwei Jahre erscheint – zuletzt im Jahr 2024 mit einem Schwerpunkt zu „Berufliche Bildung“.
Die Veranstaltung will durch drei Input-Vorträge einen Einblick in die Befunde des Bildungsberichts 2024 geben und hierbei entlang des Bildungsverlaufs von Kindern und Jugendlichen Schlaglichter auf die Frühe Bildung, die Bildung im Schulalter sowie die berufliche Bildung werfen. In der Frühen Bildung hat der Fachkräftemangel und der daraus vor allem in Westdeutschland resultierende Platzmangel trotz des kontinuierlichen Ausbaus ungleiche Teilhabemuster zur Folge. Ein Fokus wird auf die Teilhabe von Kindern mit Einwanderungsgeschichte bzw. nichtdeutscher Familiensprache an Früher Bildung gelegt, welche bereits früh die Weichen für den weiteren Bildungsweg stellen kann. Im Schulalter setzen sich Muster der ungleichen Teilhabe fort, wie etwa im Bereich der ganztägigen Bildung und Betreuung oder mit Blick auf die ungleiche Beschulung von Kindern und Jugendlichen, die sonderpädagogisch gefördert werden. Die berufliche Bildung beginnt mit der Berufsorientierung und kann bis in die Nacherwerbsphase andauern. Dieser Weg verläuft für viele Heranwachsende nicht gradlinig und kann mit Abbrüchen und Umorientierungen verbunden sein. Dies zeigt sich u. a. in der anhaltend hohen Zahl an Neuzugängen in Maßnahmen des Übergangssektors, deren Wirkungen jedoch als ambivalent bezeichnet werden können.

Veranstalter*in

Forschung zu Kindern, Jugendlichen und Familien an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Fachpraxis

Adressat*innen

Politik & Verwaltung

Wissenschaft & Lehre